“Merryn” – ein Entwicklungsroman in Fragmenten. Mit sechzehn läuft das jüdische Mädchen von zu Hause weg. Über eine Bergarbeiterkneipe in Lothringen und eine Druckerlehre in Hessen führen Merryns Fluchten schließlich nach Berlin, von wo die Großeltern ins KZ transportiert worden sind. Die Berührungen mit Familie, mit Staat und Gesellschaft werden von ihr als gewaltsam und […]

Widerstrebend und spät bekennt sich eine Frau dazu, Jüdin zu sein. Damit beginnt Joëmis Tisch. Diese neu- und wiedergewonnene Identität vermittelt in die eigene Gegenwart und Vergangenheit die Schatten der Mutter und deren Verfolgungsgeschichte. Von den Spuren des Vergangenen wird die Frau eingeholt. Auch in die Wahrnehmung anderer Völker, insbesondere der arabischen Kultur in Nordafrika, […]

In ihrem 50. Lebensjahr steht Renan Demirkan am Grab ihrer Mutter in deren türkischem Heimatdorf, erinnert sich noch einmal an die gemeinsamen Jahre und fragt nach den Vorstellungen von Leben und Glück, die ihre Generation mit der ihrer Mutter zugleich verbanden und von ihr trennten. Demirkan kam als Siebenjährige nach der türkischen Staatskrise 1962 nach […]

Kara verachtet feste harte Dinge, die sie nicht zwischen ihren Fingern zerkleinern und zerdrücken kann. Kaugummi, Kerzenwachs, selbst Brotkrumen, die sie anfeuchtet und weich in den Fingern rollt und reibt, machen ihr Freude. Am liebsten hat sie Salz- oder Sesamstangen, von denen sie nur kleine Stückchen abknabbert und zwischen ihren Vorderzähnen zerkaut und die sie dann […]