Der den Klang der Worte liebt

Selim Özdoğan

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Acknowledgements:

This text originally appeared in freitext, no. 18 (October 2011).

Ich hätte auf meinen Vater hören sollen.

Als ich ihm meinen ersten Track vorspielte, sagte er:

»Was ist das denn? Das ist doch überhaupt keine Musik. Das klingt wie dieses Zeug, das du in letzter Zeit immer hörst.«

Aufgewachsen war ich mit Ruhi Su, mit Aşık Veysel und Zülfü Livaneli, mit Musik von Männern, die sich selber auf der Saz begleiteten und deren Stimmen getränkt waren von etwas, das man anatolischen Blues nennen könnte.

»Wenn es wenigstens wie Jimi Hendrix klingen würde oder auch Frank Zappa, aber das ist doch nur, dam, dam, dam, dam, keine Instrumente, keine Melodie.«

Er sah mich an, als würde er auf eine Erklärung hoffen. Ich kämpfte mit den Tränen, obwohl ich so etwas geahnt hatte. Achselzuckend presste ich hervor:

»Morgen.«

Ich war noch keine zwanzig und seit drei Jahren hatte es mich gepackt, ich hörte HipHop, jeden Tag, stundenlang. Ich rappte die Texte mit, lernte sie auswendig, rappte sie alleine auf die Instrumentals auf den B-Seiten der Maxis, versuchte die Techniken und Stile der verschiedenen Rapper zu verstehen und nachzuahmen.

Konsum bleibt nicht folgenlos, nie. Irgendwann fing ich an eigene Texte zu schreiben und auf die B-Seiten zu rappen. Als ich sechzehn war hatte ich Gedichte geschrieben, auf englisch und drei Jahre später konnte ich sehen, dass ich mich hatte verstecken wollen hinter den fremden Worten. Nun rappte ich auf deutsch, es war 1993, Ahmet Gündüz von Fresh Familiee war schon draußen, Die da von den Fantastischen Vier war bereits Nummer eins in den Charts gewesen und hatte mir Hoffnung gegeben. Wenn vier Spießer, die auf Kasper machten und deren Technik, Reime und Themen zu wünschen übrig ließen, es schaffen konnten, warum sollte mir der Weg nicht auch offen stehen?

Als ich dann mit Zack einen Dj kennenlernte, mit dem ich mich gut verstand und der mir Beats bastelte, war die Sache klar: ich wollte HipHop machen, auf deutsch. So bastelten wir unseren ersten Track – den  ich dann meinem Vater vorspielte. Es ging um einen Typen, der alle Fehler aufzählt, die er in letzter Zeit gemacht, Situationen für die er sich schämt und von denen er glaubt, sie nie wieder vergessen zu können. Fast zwanzig Jahre später hätte ich wohl das meiste davon schon vergessen, wenn es diesen Text nicht gäbe, den ich immer noch genauso auswendig kann, wie alle meine anderen Texte auch.

Es war nicht der nächste Tag, es war etliche Wochen später, als ich den Versuch wagte, meinem Vater das Stück näher zu bringen. Mittlerweile hatten viele Freunde es gehört und abgefeiert, auch weil sie so etwas auf deutsch nicht kannten, ein Stück das  persönlich wirkte, ohne peinlich zu werden.

Ich versuchte meinem Vater zu erklären, was es mit dieser Melodielosigkeit auf sich hatte, wie die Reime funktionierten, was man unter Flow verstand und warum die Reime häufiger unsauber waren. Dass wir nur versuchten Gedichten eine zeitgemäße Form zu geben, dass das was ich da zu tun versuchte nicht so weit weg war von Ruhi Su, der ja Yunus Emre vertont hatte und Pir Sultan Abdal. Dass er sich nicht von dem geloopten Viervierteltakt abschrecken lassen sollte, dass das nur der Groove war, der unter den Worten lag, dass es Welten waren, die wir mit den Worten erschaffen wollten und der Beat nur ein Fahrzeug war.

Mein Vater hat mir immer zugehört, er war ein offener Mensch und auch wenn er noch einige Zeit skeptisch blieb, er hörte sich meine Stücke an, doch die Sprache eröffnete ihm keine Welt, sondern verschloss sie in diesem Fall eher. Ich versuchte ihm die Zeilen ins Türkische zu übersetzen und nach und nach begriff er , was ich da zu tun versuchte und als wir etwa ein Jahr später unsere erste EP rausbrachten, erzählte er es stolz allen Verwandten und Bekannten.

»Am Anfang dachte ich ja, was soll das denn für ein Gestampfe sein, ich wollte, nicht, daß man Sohn so etwas macht, sagte er, aber so ist das mit den alten Leuten und den neuen Dingen, man steht ihnen erst mal skeptisch gegenüber, weil sie eben so neu sind und ungewohnt. Man muss sich da erstmal reinfinden, aber wenn man es erst versteht, dann packt einen das Fieber. Und um Fieber geht es, egal ob Rock’n’Roll, ob Saz, ob Ney oder HipHop, es geht um diese Liebe, die Musik in uns entfachen kann.«

Die Worte waren Musik genug für mich und nächtelang habe ich Texte geschrieben, wenn ich müde wurde mir die Augen feste gerieben und davon geträumt Schecks zu kriegen und auch Sex und Beck’s und Parties, dass die Fetzen fliegen. HipHop sollte die Miete zahlen, er sollte die Zukunft sein, wo wir ein wenig Frieden haben, er sollte unserer Sehnsucht eine Stimme geben, unserer Wut, unserem Leid, unseren Sorgen und Ängsten und unserem Wunsch nach einer metaphysischen Revolution. Er sollte unser ganzes Leben sein und das war er auch.

Zumindest eine Zeitlang.

Zack machte die Beats und ich schrieb die Texte, ich wußte damals, wo ich hinwollte, vielleicht war jung genug und noch nicht ausreichend verwirrt vom Leben, obwohl ich nach links und rechts blickte und versuchte die Dinge zu verstehen.

Ich sah, dass im deutsch HipHop Menschen waren, von denen man später sagen würde, sie hätten einen Migrationshintergrund. Ausländer, die sich um Verständigung bemühten. TCA Microphone Mafia zum Beispiel rappten auf Italienisch, Türkisch, Englisch, doch der  Applaus kam nicht so sehr von der HipHop-Hörern, sondern von denen, die Multikulti immer laut beklatschten. Die Sons of Gastarbeita, die sich gegen Rassismus engagierten und später den Integrationswettbewerb der Bertelsmann-Stiftung gewinnen würden, inklusive einer Auszeichnung durch den damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, standen irgendwann auch mit Dj Bobo auf der Bühne. Wenn Engagement gegen Rassismus der Zweck ist, dann sind die Mittel bisweilen fragwürdig.

Ich wollte nicht belehren und bekehren, ich schrieb keine Texte, weil ich etwas besser wußte, sondern weil ich außer Texten kaum einen Halt fand in der Welt, weil es außer der Musik keine andere Liebe gab, die nicht kam und ging, wie es ihr beliebte, weil der Klang der Worte das einzige offene Meer war, in dem ich schwimmen konnte.

Ich machte einfach Hiphop, war durchaus in der Lage, meine Themen breit zu streuen, bekam einen Vertrag und auch das mit der Miete klappte irgendwann ganz gut. Das Gefühl auf einer Bühne zu stehen, eine wogende Menschenmenge zu sehen und  zu hören, dass die ersten Reihen textsicher waren, war am Anfang ein großartiges Gefühl. Die eigene Eitelkeit kann einen ungemein beflügeln.

Rückblickend erscheinen die ersten vier Jahre wie ein Rausch, wir lebten HipHop, wir lebten einen Traum und ich machte mir kaum Gedanken über eine mögliche Zukunft, auch wenn der richtige Durchbruch immer zum greifen nahe schien, aber nie kam.

Die weniger erfolgreichen Kollegen, die, die sich um ihre Zukunft sorgten, fingen irgendwann an, auf Lehramt zu studieren und heute ist das Land voller Lehrer, die als Rapper gescheitert sind. Auch ich fing an mir Gedanken zu machen, über mich, das Publikum und die Person, die ich mal sein könnte und das wenige Geld, das ich verdiente.

Seitdem er verstanden hatte was HipHop war, riet mein Vater mir nicht mehr ab, sorgte sich aber, weil er mitbekam, dass ich immer nur mit Ach und Krach alles unter Dach und Fach bekam, wenn es um die Finanzen ging.

Nach einem Curse-Konzert, das ich noch vor den Zugaben verließ, saß ich daheim und war niedergeschlagen. Curse galt als selbstreflektiert und intelligent, Studentenrapper, nannten sie ihn, aber seine Texte schienen mir immer noch zu anspruchslos. Doch so wie sie waren, war das Publikum dennoch kaum in der Lage gewesen sie zu verstehen. Die meisten waren nicht ganz sechzehn und hatten nicht viel mehr im Sinn als Gras zu rauchen und zum Beat auf- und abzuhüpfen. Wollte ich das? Wollte ich mit später mit vierzig noch vor Pubertierenden spielen, mit denen mich kaum was verband und die mich nicht verstanden? Wollte ich Worte aneinanderreihen, um einen Klangteppich zu Kiffabenden zu liefern, wollte ich erfolgreich sein in einer Szene, in der sich Battle-Rap immer mehr durchsetzte und keiner mehr ein anderes Thema zu haben schien, als die eigenen Fähigkeiten? Eine Szene voller Rivalitäten, voller Beef, wie es hieß, voller Kopien von Klischees aus den Vereinigten Staaten. Was hatte ich dort verloren? Das Konzept von HipHop, das sich mittlerweile durchgesetzt zu haben schien, hatte nichts mit meiner Version zu tun und kommerzieller Erfolg war fragwürdiger denn je. Jahre später rappte Retrogott: Ich frage mich was kommerzieller Erfolg ist, außer der Bestätigung der Dummheit eines ganzen »Volkes«.

Wollte ich für diese Leute weitermachen? Dass ich für die, die immer klatschten, wenn nur mehr als eine Kultur involviert schien und es gegen Faschos ging, nicht auf die Bühne wollte, hatte ich früh gewusst, aber nun wollte ich auch nicht mehr für die übliche HipHop Crowd spielen und nur für mich – das hätte mir gereicht, aber meinem Vermieter nicht.

Es war ein Tiefpunkt. Ich hätte in dieser Nacht einem Wildfremden mein ganzes Leben erzählen können. Ich saß da, starrte auf die Straßenlaterne vor meinem Fenster und es gab keinen Trost außer Stift und Papier. Ich schrieb. Ich schrieb einen Text ohne einen einzigen Reim, ohne auf den Rhythmus zu achten oder mich vom Takt knechten zu lassen. Ich schrieb, das war das einzige, was ich in dieser Welt gefunden hatte, ich schrieb. Und wenn es Schrift blieb?

War Literatur nicht ein naheliegender Ausweg? Ein älteres, gebildeteres Publikum, nicht mehr die Notwendigkeit auf Reime zu achten, nicht mehr alles, was man sagen möchte in 4 Minuten 30 sagen müssen, einfach mit dem Fluss der Sprache mitgehen und sich treiben lassen. Nicht mehr damit leben müssen, dass man 400 Einheiten verkauft und bei den Konzerten ahnt, dass insgesamt ungefähr 5000 Menschen die CD gebrannt haben. Immer noch mit dem Material arbeiten, mit dem man am liebsten arbeitet, immer noch Versuchen die Welt aus Worten zu formen. Warum war ich da nicht früher drauf gekommen?

»Tu es nicht, sagte mein Vater.«

»Bitte?«

»Tu es nicht. «

»Warum?«

»Das sind andere Menschen.«

»Ja, sie sind gebildet, sie lesen, sie sind vielseitig interessiert, für die ist der Abend nicht gerettet, wenn nur genug Gras da ist.«

»Das ist eine Elite.«

»Ja, und? Was ist so schlecht daran?«

»Du wirst nie dazugehören.«

»Die ganzen HipHop-Szene ist elitär, bevölkert von engstirnigen Spießern, die nicht merken, wie beschränkt ihr Horizont ist und die alles scheuen, was nicht als offiziell HipHop abgesegnet ist.«

»Du kannst hier nicht oben mitmischen, wenn es um Kultur geht, sagte mein Vater, das geht in der Wirtschaft, wenn du genug Geld hast, beim Sport, wenn du die Leistung bringst und auch in der Popmusik, weil Musik Grenzen überwindet, aber nicht in der Literatur. Das gefällt denen nicht, wenn du ihre Sprache meistert.«

Was er sagte,  schien mir geprägt zu sein von einem Verfolgungswahn und einer Bereitschaft sich als Ausländer in der Opferrolle zu sehen. Ich ging nach Hause und fing an. Noch nie hatte ich zweihundert zusammenhängende Seiten geschrieben, aber ich mochte die Arbeit, ich mochte das Klappern der Tasten, wie der Text wuchs, ich mochte die Unabhängigkeit, die mir die Romanform bot,  den freien Rhythmus der Worte und die Lebendigkeit meiner Charaktere und ich fand es gut, hinter dem Text verschwinden zu können und auf eine längere Aufmerksamkeitspanne zu schielen als die Dauer eines Albums.

Es lief gut, auch einen Verlag  zu finden war leichter als ich vermutet hätte, doch als der Roman erschien, musste ich an die Worte meines Vaters denken.

Ich hatte ein Buch geschrieben, in dem kaum ausländischen Namen vorkamen, in dem das Thema Migration keine Rolle spielte, ich hatte nicht versucht einen Platz im bundesweiten Integrationswettbewerb zu ergattern, doch jede Rezension, jeder Journalist thematisierte meinen Hintergrund. Bei Lesungen wurde ich für mein akzentfreies deutsch gelobt und zu meiner Zerissenheit zwischen den Kulturen befragt. Ich wurde zum Türken gemacht, es schien egal, wie ich darauf reagierte.

Derweil machten Kool SavasEko FreshSummer Cem undAzad HipHop. Kaum jemand befragte sie zu ihrem Migrationshintergrund und das Publikum, dieses Publikum, für das ich am Ende Verachtung empfunden hatte, feierte sie, weil sie deutschen HipHop nach vorne brachten und nicht etwa Migrationsrap.

Als mein zweiter Roman erschien, war es kaum anders, nur dass der deutsche HipHop Impulse bekommen hatte vonMassivBasstard und Haftbefehl. Wie ich die Impulse bewertete, war egal, ich war raus aus dem Spiel und sah, dass ich mit meiner Art nicht wirklich Erfolg gehabt hätte, aber ich neidete es nun diesen Jungs, dass sie niemand auf ihre Herkunft und auf ihre bürgerlichen Namen festnagelte, während ich Anfragen von Magazinen bekam, ob ich nicht etwas zur Integrationsproblematik schreiben wollte. Als HipHopper hatte es Anfragen für Features gegeben, Anfragen für Sampler, aber nie hatte mich jemand auf ein Thema beschränken wollen.

Im Literaturbetrieb schien deutlich weniger gekifft zu werden, die Kleidung war in der Regel enger geschnitten und konservativer, der allgemeine Bildungsstand höher, aber die Weite des Horizonts unterschied sich dennoch nicht von dem eines durchschnittlichen HipHop-Heads.

Wenn ich neuen Kollegen erzählte, dass ich früher HipHop gemacht hatte, sahen sie mich verwirrt an. So dumm wirkst du gar nicht, war eine Reaktion, der ich mehr als einmal begegnete. HipHop war für sie ein Deckmantel unter dem Vulgärvokabular, Rassismus und Pornographie an ein vorwiegend jugendliches Publikum verkauft wurden, um Geld zu scheffeln. Eine falsche Heroisierung von Zuhältern und Sexisten.

Das mochte nicht ganz von der Hand zu weisen sein, griff aber ebenso kurz wie der Glaube, Literatur bestehe aus Krimis, Fantasy-Romanen und Thrillern. Es gäbe nur Autoren wie Dan Brown, Gaby Hauptmann, Nele Neuhaus,  Stieg Larrson und Paulo Coelho.

Wie nahe Literatur und Rap sein konnten, dass beides sich mit Rhythmus, mit Klang, mit Metaphern, mit Metrik, mit Vergleichen ungehört wie Platten aus dem Presswerk beschäftigte, wurde übersehen.

Mit dem intellektuellen Finger bohrte man in den Feuilletons in die Wunden von HipHop, die Kommerzialisierung, die Einförmigkeit der Videos, in denen halb nackte Frauen als Sexobjekte degradiert wurden, der drohenden Desorientierung Jugendlicher durch falsche Vorbilder. Man kam sich klug vor bei groben Verallgemeinerungen, aber dass das Bild, das die Bestsellerlisten boten, auch nicht gerade von Intelligenz und Weitblick zeugte, das merkten diese Schlaumeier wohl nicht.

Ich saß zu Hause, starrte wieder aus dem Fenster, bei Wikipedia stand mein Name nun auf der Liste türkisch-deutscher Schriftsteller. Das mochte dem  Wunsch geschuldet sein, die Dinge genau zu benennen und zu klassifizieren und somit die Illusion des Verstehens zu erschaffen. Aber ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn mein Name in der Liste der deutschen HipHop-Musiker stünde, zusammen mit Sultan Tunc und Killa Hakan, die ganze Alben rausgebracht hatten, auf denen sie fast ausschließlich türkisch rappten, mit Dendemann und Prinz Pi.

Ich saß zu Hause und fragte mich, was wohl schlimmer war: ein Schriftsteller zu sein, der nie als Deutscher akzeptiert werden würde, den man immer halb außerhalb der deutschen Literatur ansiedeln würde oder ein Deutschlehrer, der es als Rapper nicht richtig gepackt hatte. Ich saß zu Hause begriff, dass der Weg aus dieser Sackgasse der Klassifizierung mindestens mehrere Generationen brauchen würde, dass ich zu früh dran war. Und dass der Weg zurück in den Popmarkt einem fast vierzigjährigen nicht mehr offen stand. Mein Vater hatte Recht gehabt.

Ich hätte auf ihn hören sollen.

»Ja, sagte er, aber du hast nicht auf mich gehört. Und das ist gut so. Deswegen hast du mit Musik angefangen. Und jetzt, jetzt gibt es keinen anderen Weg mehr, aber scheiß’ was drauf. Was willst du mit der Anerkennung von Menschen, die du ohnehin nicht ernst nehmen kannst? Wenn du ganz alleine bist, wenn niemand von denen auf deiner Seite ist, dann bist du vielleicht auf dem richtigen Weg. Jeder ernsthafte Schrifsteller geht allein, halte nur den Rücken gerade.«